Die deutschen Versicherer haben im Jahr 2018 über alle drei Sparten hinweg um 2,1% zugelegt. Erstmals überschritten dabei die Beitragseinnahmen die Marke von 200 Mrd. Euro. „Angesichts der vielschichtiger gewordenen Risikolandschaft war 2018 ein gutes Jahr für die Branche“, kommentierte der GDV-Präsident Wolfgang Weiler die Geschäftsergebnisse des vergangenen Jahres am Dienstag vor Journalisten in Berlin.
Neugeschäft: Plus bei Riester-Rente, Minus bei Basis-Rente
In der Lebensversicherung inklusive Pensionskassen und Pensionsfonds nahmen die Beitragseinnahmen um 1,4% auf 91,9 Mrd. Euro zu. Die Zahl der Verträge im Bestand allerdings ist dagegen leicht zurückgegangen.
Das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag verbesserte sich um 1,9%, das Einmalbeitragsgeschäft um 3,7%. Überraschend entwickelte sich mit einem Plus von 5,1% das Neugeschäft der Riester-Rente. 10,6 Millionen Verträge stehen hier nun gesamt zu Buche. Dagegen entwickelte sich das Neugeschäft bei der Basis-Rente mit einem Minus von 6,2% schlechter. In der bAV gab es einen kleinen Zuwachs von 0,5% auf 15,9 Millionen Verträge.
PKV einigermaßen stabil
Die Beitragseinnahmen der PKV-Unternehmen erhöhten sich 2018 um 1,7% auf 39,7 Mrd. Euro. Der Bestand aus Voll- und Zusatzversicherungen nahm um fast 300.000 auf 34,6 Millionen zu. Im Einzelnen stieg die Zahl der Zusatzversicherungen um 1,2% auf 25,8 Millionen, während die Zahl der Vollversicherungen bei knapp 8,8 Millionen blieb. Einen Anstieg gab es bei den Auszahlungen: Die Versicherungsleistungen kletterten um 5,5%.
Sachversicherung: Hohe Leistungsausgaben trüben Wachstumsstimmung
Für die Schaden- und Unfallversicherung geben die Versicherer einen Beitragsanstieg um 3,3% auf 70,6 Mrd. Euro bekannt. Das Wachstum durchzieht relativ gleichmäßig alle Bereiche. Allerdings trüben hohe Leistungsausgaben das Wachstumshoch: Die Leistungen nahmen mit einem Plus von 6,8% auf 53,5 Mrd. Euro zu. Schuld daran tragen insbesondere die schweren Stürme im Jahr 2018. Den größten Leistungsanstieg (plus 30%) verzeichnete der Bereich Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Die Wohngebäudeversicherung verbuchte nach einem der schwersten Sturmjahre der vergangenen beiden Dekaden einen Leistungsanstieg um 20%.
Schwarze Zahlen schrieben die Schaden- und Unfallversicherer mit 2,6 Mrd. Euro aber dennoch. Die Schaden-Kosten-Quote wird auf 96% taxiert. „Damit war 2018 ein gerade noch zufriedenstellendes Jahr für die Schaden- und Unfallversicherer“, ordnet GDV-Präsident Weiler die Entwicklung ein.
Ausblick für das laufende Jahr
Die Prognose für das Jahr 2019 ist unspektakulär. Die gesamte Branche erwartet ein stabiles Beitragswachstum von etwa 2%. Aufgeschlüsselt nach Sparten rechnen die Lebensversicherer mit einem Plus von rund 1% und die Unternehmen der Schaden- und Unfallversicherung mit einem Beitragszuwachs von 3%. (bh)
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